Was haben Preisgestaltung in Schul- und Pensionsbetrieben mit Sicherheit im Vielseitigkeitssport und der Leistungsfähigkeit von Isländern miteinander zu tun?

Klar, das Pferd steht immer im Mittelpunkt. So vielfältig sind die Themen von Bachelorarbeiten an der HfWU und nun wurden diese bei der FN Jahrestagung in Magdeburg mit dem GWP Förderpreis 2018 ausgezeichnet. Die GWP (Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd e.V.) zeichnet jedes Jahr studentische Abschlussarbeiten aus, die von einer fachkundigen Jury ausgewählt werden. Wir gratulieren den Studentinnen Angela Koberstädt, Silvia Gumbold und Nora Weiher zu ihrer Auszeichnung und danken den Sponsoren. Vergessen wollen wir hier nicht den stolzen  “Bachelorvater” Dirk Winter, dem nun erstmals ein Dreifacherfolg als Betreuer gelungen ist.

GWP Förderpreis 2018 bei FN Jahrestagung

GWP Förderpreis 2018 bei der FN Jahrestagung vl: Dr. Ludwig Christmann (GWP), Prof. Dr. Dirk Winter (HfWU), Sigmund Friedrich (FN-Verlag), Nora Weiher (3.) ,Hendrik Fiegel (Juror), Silvia Gumbold (2.), Ulrike Seim (R+V/VTV), Foto GWP

Die Siegerarbeit

Den ersten Preis erhielt Angela Koberstädt für Ihre Arbeit „Dienstleistungsangebot und Preisgestaltung in Pensions- und Schulpferdebetrieben unter Berücksichtigung des Arbeitszeitbedarfs“. Die Gewinnerin war leider beruflich verhindert und so wurde ihre Arbeit von Dirk Winter vorgestellt. Die Juroren lobten den starken Praxisbezug der ermittelten Kennzahlen. Zumindest teilweise konnte das (Vor-)urteil von Betriebsberatern widerlegt werden, dass die Betriebe ihre wirtschaftlichen Kennzahlen wie den benötigten Einsatz von Arbeitszeit je Pferd oder Aufgabe nicht kennen.

Untersucht wurden 86 Betriebe aus verschiedenen Teilen Deutschlands mit Hilfe eines detaillierten Fragebogens. So wurden viele Kennzahlen zur Preisgestaltung der Boxen und von Dienstleistungen erhoben. So bieten beispielweise 78,5 % der Betriebe einen Koppelservice an, aber dieser wird größtenteils (56,8%) der Betriebe nicht zusätzlich zum Boxenpreis abgerechnet.

Platz 2 für Sicherheit in der Vielseitigkeit

Den zweiten Platz belegte Silvia Gumbold mit ihrer Arbeit “Untersuchung des Abwurfverhaltens von Hinderniselementen bei „abwerfbaren“ Geländehindernissen in der Vielseitigkeit nach dem „Klengel-System“

Abwerfbare Hindernisteile sollen helfen, bei starker Berührung Stürze von Reiter und Pferd zu vermeiden. In zahlreichen Messreihen konnte nachgewiesen werden, dass das “Klengel-System” grundsätzlich funktioniert und Rotationsstürzen vorbeugen könnte. Es bedarf aber noch weiterer Anpassungen und Studien, um dieses weiter zu optimieren. Betreut wurde diese Arbeit auch von Gerd Haiber, dem international renommierten Parcoursbauer aus dem Ländle, der u.a. auch immer für das tolle Design der Marbacher Vielseitigkeit verantwortlich zeichnet.

Platz 3 für die Isländer

Nora Weiher belegte mit ihrer Arbeit den dritten Platz: Leistungsdiagnostik bei Islandpferden – Untersuchung der Ausdauerleistungsfähigkeit und Darstellung der Haltungs-, Fütterungs-und Trainingssituation von Turnierislandpferden

In ihrer Untersuchung mit 460 Islandpferdereitern zeigte sich, dass die meisten Reiter 3-4 pro Woche zwischen 30 und 45 Minuten trainieren. Die Reiter zeigen sich zufrieden mit der Leistung ihrer Pferde auch auf Turnieren. Dabei haben nur 28% der Teilnehmer der Studie konkrete Trainingspläne, die eigentlich für eine effiziente Trainingssteuerung essentiell sind. Nur 4% nutzen beispielsweise Herzfrequenzmessgeräte , um die Trainingsintensität zu überprüfen. Mit 17 Isländern wurde ein Stufenbelastungstest zur Analyse der Ausdauerleitstung durchgeführt. Hierbei wurde die Laufgeschwindigkeit, Herzfrequenz und Blutlaktatkonzentration der Pferde untersucht. Daraus ergab sich eine submaximale Anforderung an die Pferde, die im Durchschnitt mit einer schnellen Regenerationsfähigkeit beantwortet wurde.

Herzliche Glückwünsche an alle Preisträgerinnen!

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